Die Mai-Sitzung des Stadtrates wird mit einer Gedenkminute für Channa Gildoni eröffnet. Die Shoa-Überlebende, Leipzigs bisher einzige Ehrenbürgerin, war Anfang des Monats im Alter von 99 Jahren in Israel verstorben. Die Tagesordnung wirkt angesichts dessen ein ganzes Stück kleiner. Insbesondere weil das Aufregerthema, die Umsetzung der Verkehrswende, wie schon in der letzten Ratsversammlung von populistischen Positionen überlagert wird. Die einberufene aktuelle Stunde zum Nachhaltigkeitsszenario setzt den Ton für den Wahlkampf im kommenden Jahr. Bei zwei Themen können sich die Fraktionen hingegen einigen: Die Simildenstraße soll grüner werden, gegebenenfalls mit Bäumen, die auf Rädern über die altehrwürdigen Pflastersteine fahren. Für diese kuriose Lösung könnte der Denkmalschutz sorgen. Weniger Steine in den Weg gelegt werden sollen bald angehenden Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen. Denn von ihnen braucht Leipzig viele, wenn der Beschluss des Stadtrats, Schulsozialarbeit an allen Schulen anzubieten, umgesetzt werden soll.
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