Bunt bemalte Pappschilder begrüßen die Leipziger Stadträtinnen und Stadträte zur ersten Ratsversammlung des Jahres. Der Stadtbezirksbeirat Süd-West hat zur Unterstützung einer von ihm eingereichten Petition mobilisiert, es geht um einen Bebauungsplan im Leipziger Westen: Im Gewerbegebiet Plagwitz Süd/Markranstädter Straße soll es einen Interessenausgleich zwischen Anwohnenden und Grundstückseigentümer geben. Kurz gesagt: Es geht um Karl-Helga gegen Christoph Gröner. Der Wagenplatz, ein grünes Biotop und Wohnraum für rund 70 Menschen, soll von der CG-Group gebauten Logistik- und Bürogebäuden weichen. Daraus könnte jetzt nichts werden: Im Planungsverfahren soll die stadtökologische Bedeutung berücksichtigt und der Fortbestand von Freiflächen geprüft werden, beschließt der Stadtrat. Der Umwelt dienen soll auch eine städtische Saatgutbibliothek, in der Hobbygärtnerinnen und -gärtner künftig lokales Saatgut bekommen können. Keinen Beschluss, dafür Fragen gibt es zu den Bauernprotesten in Leipzig, die Grünen wittern Ungleichbehandlung von Demonstrationen, die CDU die Kriminalisierung des Mittelstands. Einiger ist man sich beim Gedenken an die Betroffenen von Flucht und Vertreibung: Die Stadt soll prüfen, wie ein Gedenken an alle Betroffenen – vom Zweiten Weltkrieg bis heute – möglich ist.
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