»Wir starten mit einem Zitat meines Ziehvaters Willy Brandt«, sagt Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD): »Wir sind keine Erwählten, sondern Gewählte. Deshalb suchen wir das Gespräch mit allen, die sich um diese Demokratie bemühen.« Genau das habe Anette Körner getan, die seit 1994 für die Grünen im Leipziger Stadtrat saß – für ihr Engagement zeichnet sie Jung mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt aus. »Zwei Sätze darf ich sagen«, sagt Körner am Pult, nachdem sie die Auszeichnung von Jung entgegengenommen hat. Einer davon: »Ich hoffe, dass sie miteinander beste Wege finden, sich für die Menschen einzusetzen, die es besonders nötig haben.« Das sind zum Beispiel Fahrradfahrerinnen und -fahrer. Die sollen künftig sicherer über die Karli kommen – und zwar nach den Vorstellungen der CDU. Die Konservativen profitieren erstmals von den neuen Mehrheitsverhältnissen im Rat. Neben den Straßen soll es zudem bald grüner werden, Konflikte mit Landwirtinnen und Landwirten sind vorprogrammiert. Alte Geister beschwört der Rat bei der Diskussion um einen ICE-Halt am Flughafen: Auch nach über 20 Jahren ist dazu kein Ergebnis in Sicht.
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