Nicht hören, nicht sehen, nicht sprechen

»Es war ein ereignisreicher Sommer«, sagt Finanzbürgermeister Torsten Bonew (CDU), der selbst für reichlich Schlagzeilen sorgte, als er die erste Sitzung nach den großen Ferien stellvertretend für den später eintreffenden Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) eröffnet. »Frau Dr. Schreyer (Grüne) hat geheiratet und heißt jetzt Frau Dr. Schreyer-Krieg.« Allgemeines Klopfen im Saal. »Ebenfalls geheiratet hat Herr Kriegel (AfD).« Teilweises Klopfen im Saal. »Herr Mündlein (CDU) hat auch geheiratet!«, stellt Bonew nach Protest nachträglich fest. »Aber keinen von den beiden Erstgenannten?« Schenkelklopfen und Grunzen im Saal. Weniger gute Laune verbreitet Bonew, als er später die Kürzungen vorstellt, mit denen die Stadt doch noch ihren Doppelhaushalt genehmigt bekommen will. Der Stadtrat stimmt mit Bauchschmerzen zu. Von Beginn an ist diese Sitzung hitzig: Angeführt von der CDU verhindert der Stadtrat die nachträgliche Berufung von Mohammad Okasha in den Migrantenbeirat. Nicht ausschließen kann die CDU hingegen den Umweltbund Ökolöwe aus dem Diskurs um die Entwicklung des Wirtschaftsverkehrs. Und auch für ihren Antrag, sofort für Licht im Lene-Voigt-Park zu sorgen, fehlt es den Konservativen an Stimmen.

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