Luftschlösser und Umspannwerke

Burkhard Jung (SPD) bittet die Stadträtinnen und Stadträte vor Beginn der Ratsversammlung vor die Tür. In der Wandelhalle enthüllt der Oberbürgermeister eine neue Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Stadtverordneten und Stadträte. Direkt neben der bereits seit 1994 dort hängenden Steintafel, die ebenfalls an die Opfer des NS-Terrors erinnert, sind nun auf einem Glasschild die Namen der Opfer und ein QR-Code zu ihren Biografien zu finden. An eine Gedenkminute vor dem Saal schließt sich eine weitere im Saal an – Jung erinnert an Leipzigs am 13. Oktober verstorbenen Ehrenbürger Friedrich Magirius: »Sein Leben sollte uns Mahnung sein, uns um besondere Weise um den Dialog zu bemühen.« Einen Beitrag zu jenem wird künftig Ola Staszel als Intendantin des Dok-Festivals leisten. Der Stadtrat bestätigt sie ohne Gegenstimmen und mit den Enthaltungen der AfD. Groß ist die Einigkeit auch beim Vorschlag, Leipzig solle als Modellkommune testen, wie Verwaltung zukunftsfähig werden könnte – nur die Linke vermutet hier Luftschlösser. Die Fraktion ist ebenfalls nicht begeistert, wie die Schulsozialarbeit künftig organisiert werden soll. Aus Stötteritz gibt es zudem Protest gegen ein geplantes Umspannwerk.

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