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Rezensionen

Menschliche Dinge

Menschliche Dinge

F 2021, R: Yvan Attal, D: Charlotte Gainsbourg, Mathieu Kassovitz, Pierre Arditi, 138 min

Mit ihrem Erfolgsroman »Menschliche Dinge« lieferte Karine Tuil einen schonungslosen Kommentar zur #MeToo-Debatte. Inspiriert wurde er vom »Stanford-Fall«, bei dem der 19-jährige Elite-Student Brock Turner nach nur drei Monaten Bewährungsstrafe das Gefängnis verließ, nachdem er eine bewusstlose Studentin vergewaltigt hatte. Regisseur Yvan Attal (»Die brillante Mademoiselle Neïla«) adaptierte den Stoff als facettenreiche Studie über Machtausübung – und zwar als Familienprojekt: Seine Frau Charlotte Gainsbourg spielt Claire Farel, ihr gemeinsamer Sohn Ben Attal Claires Sohn Alexandre. Die Farels sind angesehene Intellektuelle. Claire steht als feministische Essayistin im Fokus der Öffentlichkeit. Ihr deutlich älterer Ex-Mann Jean ist erfolgreicher Fernsehmoderator. Als der in San Francisco lebende Alexandre auf Heimatbesuch in Paris ist, lernt er Mila kennen, die Tochter von Claires neuem Lebensgefährten Adam. Bei einer Party nähert sich der 23-Jährige der 17-Jährigen. Am darauffolgenden Tag steht die Polizei vor der Tür von Jean und verhaftet Alexandre. Er soll Mila vergewaltigt haben. Yvan Attal zeigt in seinem ambivalenten, exzellent gespielten Familiendrama den Abend und seine Auswirkungen aus beiden Perspektiven und überlässt die Gedanken bis zu einem gewissen Punkt dem Publikum. In den finalen Plädoyers vor Gericht wird dann allerdings alles noch einmal zusammengefasst und abgewogen – und Attals Erzählung dehnt sich auf knapp zweieinhalb Stunden Laufzeit. Lars Tunçay

Nelly & Nadine

Nelly & Nadine

S/B/NOR 2022, Dok, R: Magnus Gertten, 92 min

Kann man sich tatsächlich in einem Konzentrationslager inmitten all des Todes und des Grauens ineinander verlieben? »Nelly & Nadine – Eine wahrhaft unglaubliche Liebesgeschichte« von Magnus Gertten tritt den Beweis an, dass dies tatsächlich möglich ist. Zusammen mit Sylvie Bianchi, der Enkelin der Opernsängerin Nelly Mousset-Vos, begibt sich der schwedische Regisseur auf Spurensuche, sichtet mit Bianchi alte Fotos, Tagebucheinträge und Super-8-Filme. Daraus geht hervor, dass Nelly, eine zweifache Mutter, die im französischen Widerstand tätig war, 1944 im KZ Ravensbrück auf die chinesisch-stämmige Nadine Hwang traf und sich in sie verliebte. Nach Kriegsende fanden sich die beiden wieder und zogen gemeinsam nach Venezuela, blieben bis zu Nadines Tod ein Paar. Magnus Gertten muss in seinem Film eine Liebe bebildern, die nur noch auf wenigen Filmdokumenten in Bewegtbildern erhalten ist. Aber in Kombination mit den mitreißenden Tagebuchaufzeichnungen Nellys, unzähligen Fotos und der spannenden Recherche ihrer Enkelin ist ihm mit diesem Film das bewegende Porträt einer langen und aufrichtigen Liebe gelungen. Dass Nadine zum engeren Kreis der in den zwanziger Jahren gegründeten Académie des Femmes der Feministin und Autorin Natalie Barney gehörte, macht diese Dokumentation neben der starken persönlichen Komponente zusätzlich auch kulturhistorisch höchst interessant. Frank Brenner

Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR.

Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR.

D 2022, Dok, R: Pamela Meyer-Arndt, 84 min

Die Künstlerin Gabriele Stötzer bereitet im Hinterhof eines Mehrfamilienhauses einen Foto- shoot vor. Sie bügelt Bettlaken und bindet die Haare eines Modells zusammen. In feinstem Thüringisch gibt sie Anweisungen: »Weeßte, du bist angebunden, du bist an die Vergangenheit gebunden, du weeßt nicht, was dich hält.« Mit diesen Worten versucht Stötzer die Zeit zu rekapitulieren, als sie das erste Mal dieses Motiv benutzt hat. Gabriele Stötzer erzählt von ihren Anfängen in der Fotografie, der Ausbürgerung Wolf Biermanns, ihrer Unterschrift und dem Gefängnis. »Eines Nachts lag ich da, hab gekotzt und geschrien.« Wie viele andere junge Künstlerinnen und Künstler war Stötzer als Person und mit ihrem Schaffen ein Dorn im Auge des DDR-Systems. Auch Cornelia Schleime und Tina Bara wurden in der DDR auf die eine oder andere Weise an ihrer Entfaltung gehindert, ihre Ausstellungen verboten und sogar ihrer Kunstwerke beraubt. Die Regisseurin Pamela Meyer-Arndt porträtiert die drei Frauen im Zeichen ihrer Widerständigkeit. Die Biografien werden miteinander verbunden durch die Fotografien und den Kampf mit dem System, den sie herausforderten und dokumentierten. Die bedrückende Atmosphäre von kreativer, politischer und existenzieller Unterdrückung wird selten gebrochen. Es ist fast zum Verzweifeln. Wenn da nicht der Mut der Künstlerinnen durchleuchten würde und das Wissen, dass sie nicht aufgegeben haben. Eyck-Marcus Wendt

Wir sind dann wohl die Angehörigen

Wir sind dann wohl die Angehörigen

D 2022, R: Hans-Christian Schmid, D: Claude Heinrich, Adina Vetter, Justus von Dohnányi, 118 min

Der dreizehnjährige Johann fühlt sich sicher. Mit seinen Eltern Ann Kathrin und Jan Philipp führt er ein sorgenfreies Leben in einer westdeutschen Kleinstadt. Der Disput mit seinem Vater über die Lateinarbeit ist nichtig – und doch wird er Johann die kommenden Wochen beschäftigen, denn als er aufwacht, ist der Vater weg. Jan Philipp ist entführt worden. Ein Bekennerschreiben lag am Haus. Die Polizei wird eingeschaltet und der befreundete Anwalt der Familie Johann Schwenn hinzugezogen. Zwischen ihm und den Beamten, die jetzt das familiäre Haus beziehen, entsteht ein Disput über die Vorgehensweise. Aber all das interessiert Johann nicht. Er macht sich eher Sorgen um seine Mutter, die langsam zu zerbrechen droht. Angst kriecht in ihm hoch – ein Gefühl, das er bislang nicht kannte. Die Entführung von Jan Philipp Reemtsma im Frühjahr 1996 wurde von den Medien ausgiebig ausgeschlachtet. Aber wie erging es seiner Familie und vor allem, wie ging sein Sohn damit um, der Tatsache ins Auge zu sehen, dass alles, was er für sicher hielt, jederzeit wegbrechen kann? Über seine Gefühle schrieb Johann Scheerer rund zwanzig Jahre später ein Buch, das Hans-Christian Schmid (»23 – Nichts ist so, wie es scheint«) als Grundlage für seine Verfilmung nahm. Er erzählt ein Entführungsdrama aus dem Inneren der Familie heraus. Getragen wird sein Film von einem ausnahmslos stark aufspielenden Ensemble. Lars Tunçay

Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod

Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod

D 2022, Dok, R: Cem Kaya, 102 min

Deutschland – Wirtschaftswunderland. Lange Zeit wurde der Aufschwung nach dem Krieg als Lohn harter Arbeit deutscher Familienunternehmen dargestellt: Dabei waren es vor allem billige Lohnkräfte aus dem Ausland, die arbeiteten, während Konzernbosse den Lohn einstrichen. Ende der Fünfziger kamen sie zu Tausenden in die BRD. Griechen, Italiener und vor allem Türken folgten dem Ruf nach einem sicheren Einkommen, um die Familien in der Heimat zu unterstützen und baldmöglichst nachzuholen. Heute lebt die dritte und vierte Generation der Migranten in Deutschland. Wie ihre Eltern und Großeltern damals alles hinter sich ließen, um im Westen einen Neuanfang zu wagen, welche Hürden sie überwinden mussten, der harte, entbehrungsreiche Kampf um Achtung und Arbeiterrechte – all das ist vielfach in Vergessenheit geraten, weil es in der Geschichtsschreibung des Landes schlicht nicht vorkommt und man die Gastarbeiter ohnehin lieber mit einem Rückflugticket in die Heimat versorgt hat, als sie nicht mehr gebraucht wurden. Aber viele waren längst hier heimisch geworden und hatten ihre ganz eigene Kultur erschaffen, deutsch-türkische Popstars, die Berge von Kassetten umsetzten. Cem Kaya (»Remake, Remix, Rip-Off«) zeigt diese Musikkultur und ihre Stars und wie sie bis in die Gegenwart wirkt. Eine faszinierende Zeitreise durch ein unentdecktes Kapitel deutscher Geschichte – bunt, laut und grundsympathisch. Lars Tunçay

In einem Land, das es nicht mehr gibt

In einem Land, das es nicht mehr gibt

D 2022, R: Aelrun Goette, D: Marlene Burow, Sabin Tambrea, David Schütter, 101 min

Suzie ist aufgeregt. Die Schule liegt hinter ihr, die Uni in Berlin wartet. Doch da wird sie auf der Straße aufgegriffen. In ihrer Handtasche: eine Ausgabe von George Orwells »1984« – verbotene Westliteratur. Der Traum vom Literaturstudium zerplatzt und Suzie findet sich im Kabelwerk Oberspree wieder, wo sie zur Strafe eine Ausbildung beginnen soll. Auf dem Weg zur Arbeit lichtet sie zufällig der unangepasste Fotograf Coyote ab und sie landet in der Sibylle, der größten Modezeitschrift der DDR. Voller Aufregung nimmt sie allen Mut zusammen, stellt sich in der Redaktion vor und wird engagiert: Ihre Karriere als Modell beginnt, doch ihr wird schnell klar, dass auch Mode- und Verlagswelt nach der Pfeife der Staatsoberen tanzen. Die von einer wahren Biografie inspirierte Geschichte spielt sich in den letzten Monaten der DDR ab. Allerdings ist der kurze Zeitraum dramaturgisch so überladen, dass die Inszenierung nur wenig glaubhaft wirkt. Die Stasi tritt als gesichtslose Männer in Uniform auf, die Generation der Väter ist eine von konturlosen Duckmäusern. Da war der deutsche Film in der Aufarbeitung der DDR schon mal weiter, als es Dokumentar- und Spielfilmregisseurin Aelrun Goette (»Die Kinder sind tot«) hier ist. Jungdarstellerin Marlene Burow in der Hauptrolle ist solide, Peter Schneider als Vater kann wenig aus seiner konturlosen Figur herausholen und die Nebenfiguren wirken wie Abziehbilder in einer Illustrierten. Lars Tunçay

Mona Lisa And The Blood Moon

Mona Lisa And The Blood Moon

USA 2021, R: Ana Lily Amirpour, D: Jeon Jong-seo, Kate Hudson, Craig Robinson, 106 min

In einer schmuddeligen Sicherheitszelle kniet die Nordkoreanerin Mona Lee auf dem Boden, die Arme in einer Zwangsjacke gefangen. Als eine Pflegerin eintritt, die ihr die Nägel schneiden soll, lässt sie deren Gemeinheiten zunächst teilnahmslos über sich ergehen – bis sie ihre Peinigerin urplötzlich durch telepathische Kräfte dazu bringt, sich mit der Schere selbst schwer zu verletzen, wonach Mona die Flucht aus der Anstalt gelingt. Bald darauf steht sie im schmuddeligen Vergnügungsviertel von New Orleans der Prostituierten Bonnie während eines Angriffs bei, die sie wenig später mit zu sich und ihrem Sohn Charlie nach Hause nimmt – nicht ganz uneigennützig, denn Bonnie will mithilfe von Monas dunkler Gabe zu Geld kommen. Ana Lily Amirpour, die vor acht Jahren mit dem Vampirdrama »A Girl Walks Home Alone At Night« ein sprödes, zumindest von der Kritik aber viel beachtetes Regiedebüt vorlegte, widmet sich in ihrem jüngsten Genre-Beitrag auf erneut unkonventionelle, geerdete Weise diesmal dem Science-Fiction-Film, versehen mit manch augenzwinkernder Anleihe an »Terminator 2«. Mona ist darin allerdings eher eine Antiheldin mit bis zuletzt nebulöser Vorgeschichte. Die wahre Heldenfigur kristallisiert sich erst spät aus all den abgerissenen Charakteren heraus, die Amirpours visuell und musikalisch hypnotisches, inhaltlich aber erneut etwas ziellos vor sich hin mäanderndes Werk bevölkern. Peter Hoch

Der Nachname

Der Nachname

D 2022, R: Sönke Wortmann, D: Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz, 87 min

Bereits mit dem Vorgänger »Der Vorname« feierte Sönke Wortmann vor drei Jahren große Erfolge. Nun wird die Adaption einer französischen Boulevardkomödie mit derselben Besetzung fortgesetzt. Die Handlung lotet die chaotischen Familienverhältnisse des Ensembles weiter aus: Dorothea hat ihre Kinder mit dem jeweiligen Anhang auf die Insel Lanzarote eingeladen. Keiner ahnt etwas Gutes, die meisten befürchten, dass die offizielle Zusammenkunft etwas mit Dorotheas Hochzeit mit René zu tun hat, den sie zwar zunächst als Adoptivsohn großgezogen hat, mit dem sie nach dem Tod ihres Mannes aber eine Beziehung begann. Doch in der Abgeschiedenheit der Insel und angesichts der ohnehin bereits aufgeheizten Situation kommen noch ganz andere Geheimnisse der Familie Böttcher ans Tageslicht. Sönke Wortmann hat sich in den letzten Jahren auf Komödien mit überschaubarem Ensemble und pointierten Dialogen spezialisiert, die oftmals eine Bühnen- oder Filmvorlage hatten. Anders als »Der Vorname«, mit dem Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte in Frankreich bereits große Erfolge feierten, basiert die Fortsetzung nicht auf einem Original, sondern spinnt die Geschichte weiter. Mit einem wieder einmal makellosen Timing hat Wortmann auch in »Der Nachname« seine illustre Darstellerriege um Christoph Maria Herbst, Iris Berben und Florian David Fitz zu komödiantischen Höchstleistungen angespornt. Das ist insgesamt vielleicht etwas dick aufgetragen, aber dank cleverer Dialoge durchweg amüsant. Frank Brenner

Rimini

Rimini

A/D/F 2022, R: Ulrich Seidl, D: Michael Thomas, Tessa Göttlicher, Hans-Michael Rehberg, 114 min

Die Schönheit im Scheitern übt einen gewissen Reiz auf den Österreicher Ulrich Seidl aus. Im Fokus seiner Filme stehen Figuren, die sich im abgegrenzten Umfeld ihres Lebens sicher fühlen. Doch die Fassade fällt, richtet man den Blick von außen darauf. Das gilt für seine Dokumentarfilme ebenso wie für die fiktionalen Erzählungen. Zehn Jahre nach der »Paradies«-Trilogie hat er nun wieder einen Spielfilm mit seiner Partnerin Veronika Franz entwickelt. Ihr Protagonist ist ein Archetyp für die Filme Seidls: Richie Bravo – ein Künstlername, und als Künstler will der in die Jahre gekommene Schlagersänger auch verstanden werden. Nach einem kurzen Abstecher in die Vergangenheit, das Haus seiner Eltern, um die Mutter zu beerdigen, kehrt Richie zurück nach Rimini. Die Vergnügungsmetropole von einst wirkt in der Nachsaison noch einsamer. Richie schleppt sich von einem Auftritt in der Hotellobby zum nächsten und füllt die trostlosen Tage und Nächte dazwischen mit Alkohol und Groupies. Als seine erwachsene Tochter auftaucht und Geld von ihm verlangt, sieht Richie seine Chance zur Versöhnung – und der Einsamkeit zu entkommen. Seidl zelebriert die halbseidene Welt in langen Einstellungen und fordert wie üblich viel vom Publikum. Michael Thomas gibt den abgehalfterten Entertainer mit faszinierender Intensität. Zwischen den Szenen bleibt viel Raum. Der könnte im kommenden Jahr mit »Sparta« gefüllt werden, der die Geschichte des nicht weniger erfolglosen Bruders von Bravo erzählt. Lars Tunçay

Rise up!

Rise up!

D 2022, Dok, R: Marco Heinig, Luise Burchard, Steffen Maurer, Luca Vogel, 89 min

Krankheit, Krieg und Klimakrise – die Herausforderungen unserer Zeit können überwältigend sein, insbesondere für die Generation junger Menschen. Als das Kollektiv Leftvision 2018 mit seinem ersten langen Dokumentarfilm »Hamburger Gitter«, einer Aufarbeitung der G20-Proteste in der Hansestadt, durch Deutschland tourte, begegnete ihm die Frage: Was bringt es überhaupt, zu protestieren? Die Reaktion ist ein Film, der Hoffnung machen soll, zunächst aber vor allem Problemfelder aufmacht. Da ist Kali Akuno, der sich tagtäglich mit dem Rassismus in seiner Heimatstadt Jackson auseinandersetzt und die Community hinter einer Öko-Genossenschaft vereint. Shahida Issel hat die Rassenkonflikte scheinbar hinter sich gelassen, kämpfte sie doch in den vorderen Reihen gegen die Apartheid in ihrer Heimat Südafrika. Camila Cáceres organisierte feministische Studenten-Demos und Generalstreiks in Chile, Judith Braband kämpfte in der DDR gegen einen korrupten Staat. Marlene Sonntag schließlich setzt sich für kurdische Frauen in Rojava ein. Sie alle berichten davon, wie sie den Protest organisiert und in die Tat umgesetzt haben, um auf diese Art etwas zu bewegen. Viel Raum zur Reflexion bleibt in den knapp 90 Minuten ebensowenig wie für ausführliche Erzählungen. Der Film ist ein Sprungbrett für den Aktionismus, eine Aufforderung zum Handeln. Damit trifft er einen Nerv und vielleicht auf offene Ohren bei den Zuschauerinnen und Zuschauern. Lars Tunçay

Triangle of Sadness

Triangle of Sadness

S/F/GB/D/TRK/GR 2022, R: Ruben Östlund, D: Harris Dickinson, Charlbi Dean, Woody Harrelson, 147 min

In »Höhere Gewalt« zerlegte er das Männlichkeitsbild, in »The Square« gleich die ganze Kunstszene. Die Filme von Ruben Östlund sind ebenso clevere wie ätzende Gesellschaftskommentare. Nicht immer geht sein Konzept allerdings auf. Für »Triangle of Sadness« hat er sich nun das Modelbusiness vorgenommen und verteilt dabei im Vorbeigehen gleich eine Rundumbackpfeife an die vermeintlich Schönen und Reichen. Er bedient sich dabei einer Dreiaktstruktur. Zunächst begleiten wir das Modelpärchen Yaya und Carl bei seiner verbalen Auseinandersetzung über Rollen- und Geschlechterklischees. Danach geht es auf eine Kreuzfahrt mit Dotcom-Milliardären, wohlhabenden Waffenmagnaten und russischen Oligarchen, die schließlich auf einer entlegenen Insel strandet. Hier kehrt sich das Kräfteverhältnis um, als es für alle ums Überleben geht. Setzt der Film mit seinem Blick in die Welt der Modeindustrie noch schwungvoll ein, ist die Metapher des Luxusliners mit seinen oberen und unteren Decks dann doch ganz schön vordergründig. Vor allem Woody Harrelson als dauerbetrunkener Kapitän hat jedoch sichtlich Spaß daran, lustvoll gegen das Kapital auszuteilen. Die Reise endet nach mehr als zwei Stunden dann ziemlich erwartungsgemäß. Wie schon »The Square« lässt auch »Triangle of Sadness« Struktur vermissen. Wären viele Szenen nicht endlos zerredet und redundant, wäre Östlunds Systemkritik pointierter – und zielsicherer. Lars Tunçay

Wir könnten genauso gut tot sein

Wir könnten genauso gut tot sein

D/RUM 2022, R: Natalia Sinelnikova, D: Ioana Iacob, Pola Geiger, Jörg Schüttauf, 93 min

Für eine dystopische Welt braucht es manchmal nicht viel. Es genügen einige Bilder, wie in der Eröffnungsszene von »Wir könnten genauso gut tot sein«, dem Langfilmdebüt von Regisseurin Natalia Sinelnikova. Ein Paar in Anzug und Bluse rennt, zwischen sich sein Kind, durch einen Wald. Beide Erwachsene tragen schwere Äxte in ihren Händen, die im scharfen Kontrast zu ihrer feinen Abendgarderobe stehen. Schnell vermittelt sich das Gefühl einer feindlichen Umgebung, einer Welt am Rande des Abgrunds. Vor der hat sich eine Gruppe Menschen in ein Hochhaus geflüchtet. Sie sind die wenigen Glücklichen, ausgewählt von einem Komitee, dessen Zusammensetzung lange unklar bleibt. Anna ist Sicherheitsfrau in diesem Hochhaus, eine von allen geschätzte Frau, bis eines Tages ein Hund verschwindet und unter den Hausbewohnern Angst und Paranoia um sich greifen. Was folgt, erinnert an Filme mit ähnlichen Versuchsanordnungen wie die J. G.-Ballard-Verfilmung »High Rise«. Im Angesicht der äußeren Bedrohung bröckelt die Fassade der schönen neuen Welt. Plötzlich sieht sich Anna mit einem wütenden, Golfschläger schwingendem Mob konfrontiert. Überzeugend beschwört Sinelnikova das dystopische Moment. Doch die Dialoge wirken häufig wie aus dem Theater, und auch der Handlung fehlt es an Schwung. So bleibt am Ende der Eindruck, dass man das alles schon mal überzeugender gesehen hat. Josef Braun

Alle reden übers Wetter

Alle reden übers Wetter

D 2022, R: Annika Pinske, D: Anne Schäfer, Judith Hofmann, Marcel Kohler, 89 min

Clara, 39, promoviert in Berlin am philosophischen Seminar zum Freiheitsbegriff bei Hegel. Eingangs sehen wir eine durchgehend verspannte Protagonistin, die scheinbar nicht in der Lage ist, Emotionen zu zeigen. Weder gegenüber ihrer autoritären Professorin Margot, mit der sie eine eigenwillige Freundschaft pflegt, noch gegenüber ihrem Studenten Max, mit dem sie eine Affäre hat. Clara kommt aus einfachen Verhältnissen in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern. Der Spagat zwischen den beiden Welten wird ihr zunehmend unmöglich. Auf einer philosophischen Dinnerparty findet sie sich zwischen abgehobenen und zynischen Akademikerinnen und Akademikern wieder. Beim Wochenendbesuch auf dem Land mit ihrer eigenen Tochter Emma, fremdelt sie mit dem Dorfleben. Um ihren Punkt zu machen, wühlt Regisseurin Annika Pinske in »Alle reden übers Wetter« ganz schön tief in der Klischee-Kiste. Auf dem Land unterhält man sich über Schnittchen, während man am Kreuzberger Küchentisch über strukturellen Rassismus diskutiert. In Meck-Pomm säuft man aus Plastikbechern und tanzt zu den Toten Hosen, während man auf der philosophischen Dinnerparty in Berlin mit hochgezogener Augenbraue aus den Goldrandgläsern nippt. Die akademische Selbstbeobachtung und die Versöhnung mit der eigenen ostdeutschen Identität hätten auch klischeeärmer funktioniert. Umgekehrt zeigt der Film ein sicheres Gespür für Situationskomik. Am gelungensten ist Pinskes Debüt da, wo sich diese ungezwungen entfalten darf und all die scheinbaren Gegensätze ausradiert. Sarah Nägele

Das Leben ein Tanz

Das Leben ein Tanz

F 2022, R: Cédric Klapisch, D: Denis Podalydès, Muriel Robin, Pio Marmaï, 118 min

Als Elise bei einem Auftritt stürzt, bricht der Boden unter ihren Füßen weg. Die professionelle Balletttänzerin ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Seit sie klein war, kannte sie nichts anderes als die Vorbereitung für diesen Moment. Das Tanzen half ihr über den Tod der Mutter hinweg. Doch nun ist sie 26 und steht vor der Gabelung ihres Lebens. Soll sie weiter tanzen und ihre Zukunft aufs Spiel setzen oder ist es Zeit, einen neuen Abschnitt zu beginnen? Um den Kopf frei zu bekommen und den Körper zu heilen, reist Elise aufs Land, wo sie Freunden bei der Bewirtung einer Künstlergruppe hilft. Dabei findet sie eine neue Hoffnung und die Liebe. Die Filme von Cédric Klapisch drehen sich stets um die großen Themen des Lebens. Das war schon vor zwanzig Jahren bei »L’auberge Espagnole« so. Auch »Das Leben ein Tanz«, der im Original den weit weniger großspurigen Namen »En Corps« trägt – ein Wortspiel zwischen Körper (corps) und Zugabe (encore) – , gibt sich mit nicht weniger als den grundsätzlichen Fragen des Lebens zufrieden. Am Ende obsiegt stets die Kunst über die Probleme. Der Körper muss sich bewegen, um zu leben. Das geschieht hier in den eindrucksvollen Choreografien des israelischen Komponisten Hofesh Shechter, dessen Musik Daft-Punk-Mitglied Thomas Bangalter kongenial remixte. Shechter selbst übernahm eine wichtige Rolle als Leiter der Tanzkompanie in Klapischs Film. Die Bühne gehört jedoch Marion Barbeau, einer professionellen Tänzerin, die auch die schauspielerische Kür bravourös meistert. Lars Tunçay

Das Glücksrad

Das Glücksrad

J 2021, R: Ryūsuke Hamaguchi, D: Kotone Furukawa, Ayumu Nakajima, Hyunri, 121 min

Mit »Drive My Car« konnte der japanische Regisseur Ryûsuke Hamaguchi Ende März den Oscar für den besten internationalen Film gewinnen. Etwas verspätet kommt nun auch sein bereits auf der Berlinale 2021 mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnetes Werk »Das Glücksrad« in die deutschen Kinos – und stellt mit seinen drei vor allem von ihren Frauenfiguren geprägten Episoden beinahe so etwas wie ein zugänglicheres Komplementärwerk in Häppchenform zum eher männlich geprägten, etwas spröden und überlangen Erfolgsnachfolger dar. In der ersten Story berichtet die scheue Tsugumi ihrer Freundin Meiko mit Schmetterlingen im Bauch vom wundervollen ersten Treffen mit ihrem letzten Date. In der zweiten Anekdote wird die Studentin Nao von ihrem auf Rache sinnenden Liebhaber dazu angestachelt, ihrem früheren Literaturprofessor eine Venusfalle zu stellen und den aktuell gefeierten Autor zu denunzieren. Der letzte und beste Teil handelt von Nana, die am Bahnhof zufällig eine frühere Schulfreundin trifft und mit ihr ins Gespräch über alte und aktuelle Zeiten kommt. Wie so viele Kurzgeschichten warten auch Ryûsuke Hamaguchis Miniatur-Dramen jeweils mit einer überraschenden Wendung auf. Zum reinen Selbstzweck lässt der Regisseur diese aber nicht verkommen, sondern bewirkt bei seinen Protagonistinnen wahrhaftige, schonungslose Erkenntnisgewinne, die auch beim Kinopublikum nachhallen werden. Peter Hoch

Hive

Hive

KOS/CH/MKD/ALB 2021, R: Blerta Basholli, D: Yllka Gashi, Çun Lajçi, Aurita Agushi, 84 min

Der Bienenstock (engl. »hive«) ist alles, was Fahrije von ihrem Ehemann geblieben ist. Abgesehen von ihren Kindern und dem Schwiegervater, doch die machen allesamt eher Arbeit und kosten Geld, das sie nicht hat. Denn sie darf nicht arbeiten und ihr eigenes Auskommen verdienen – das ist nicht gern gesehen in ihrem kleinen Dorf im Kosovo. Tut sie es doch, reden die Leute hinter ihrem Rücken, beschimpfen sie und werfen gar mit Steinen. Doch Fahrije will nicht mehr stillsitzen und sich wehrlos ihrem Schicksal ergeben. Sieben Jahre lang hat sie ausgeharrt, darauf gewartet, dass ihr Mann zurückkehrt. Doch nachdem er von den feindlichen Truppen verschleppt wurde, kehrte er nie zurück und die Identifizierung der Leichen in den immer neuen Massengräbern gestaltet sich schwierig. Es ist Fahrije und ihrer Familie unmöglich, Abschied zu nehmen und weiterzuleben. Als sie dennoch beschließt, den Führerschein zu machen und mit den Frauen im Dorf Ajvar herzustellen, setzt das einen Stein ins Rollen. Meist sieht man Fahrije mit verkniffenem Gesicht. Die Rolle der Anführerin gefällt ihr nicht, das ist ersichtlich. Sie baut eine Mauer um sich und nur hin und wieder scheint etwas Licht hindurch. Yllka Gashi spielt sie mit einer stoischen Stärke, beeindruckend und bereits bei vielen Festivals ausgezeichnet. Ebenso wie der kraftvolle Film von Blerta Basholli, der unter anderem den Regiepreis und den Jurypreis in Sundance erhielt. Lars Tunçay

Die Küchenbrigade

Die Küchenbrigade

F 2021, R: Louis-Julien Petit, D: Audrey Lamy, François Cluzet, Chantal Neuwirth, 97 min

Cathy ist Küchenchefin und Teil des Teams einer erfolgreichen Fernseh-Kochshow. Eines Tages stößt sie jedoch an die Grenzen ihrer Toleranz, da der Star der Sendung, Lyna Deletto, Cathys Kreationen regelmäßig für sich beansprucht. Die resolute Köchin schmeißt alles hin und verlässt die Show. Allerdings stellt sich die Suche nach einer neuen Stelle schwieriger dar als gedacht. Cathy übernimmt die Leitung einer Kantine in einem Heim für minderjährige Migranten mit dem Hintergedanken, so bald wie möglich ihr eigenes Restaurant zu eröffnen. Doch die Jugendlichen wachsen ihr ans Herz und die Ungerechtigkeit des französischen Einwanderungssystems schlägt ihr auf den Magen. Louis-Julien Petit wagte bereits mit »Der Glanz der Unsichtbaren« den Spagat zwischen sozialem Engagement und Unterhaltung. Bei seinem Porträt der obdachlosen Frauen gelang ihm das ganz formidabel, nicht zuletzt dank der Spielfreude seiner Laiendarstellerinnen und seiner Mitstreiterin Audrey Lamy. Die Darstellerin steht ihm auch bei seinem Nachfolgeprojekt »Die Küchenbrigade« zur Seite. Allerdings wollen Plot und Botschaft hier nicht ganz zusammenkommen. An den jungen Hauptdarstellern, allesamt Geflüchtete in ganz ähnlichen Situationen, liegt es nicht. Auch nicht daran, dass Petit das Herz am rechten Fleck hat und mit einem kämpferischen Finale überrascht. Doch die Geschichten der Figuren kratzen nur an der Oberfläche, was auch der recht kurzen Laufzeit geschuldet sein mag. Lars Tunçay

Mittagsstunde

Mittagsstunde

D 2022, R: Lars Jessen, D: Charly Hübner, Lennard Conrad, Peter Franke, 93 min

Universitätsprofessor Ingwer Feddersen hat sich ein Sabbatjahr genommen, um sich um seine Eltern zu kümmern, die noch immer im friesischen Brinkebüll wohnen. Mutter Ella ist aber mittlerweile dement und Vater Sönke zunehmend körperlich beeinträchtigt. Während Ingwer an die Orte seiner Kindheit zurückkehrt, werden Erinnerungen wach an Tage im Schankraum des Wirtshauses der Eltern, ans Spielen in den Feldern oder das Geschwätz der Leute, die sich über die seltsamen Familienverhältnisse der Feddersens den Mund zerrissen. Lars Jessen hat in seinen bisherigen Filmen (wie »Am Tag als Bobby Ewing starb« und »Dorfpunks«) bereits bewiesen, dass er ein überzeugendes Bild von Land und Leuten im hohen Norden zeichnen kann. Hier hat er sich nun eines Romans von Dörte Hansen (»Altes Land«) angenommen, der oftmals von Auslassungen und viel Interpretationsspielraum geprägt ist. Jessen hat die Ereignisse aus den 1970er und 1980er Jahren und des Jahres 2020 virtuos ineinander verschachtelt und lässt sein Publikum erst nach und nach in die komplexe Familienstruktur der Feddersens eintauchen. Die Atmosphäre, die er dabei in »Mittagsstunde« geschaffen hat, ist der aus der Romanvorlage sehr ähnlich. Mit Hilfe von famosen Darstellerleistungen zieht er das Publikum in ein niveauvolles Charakterdrama hinein, das keiner vordergründigen Spannungsmomente bedarf, um fesselnd zu unterhalten. Frank Brenner

Moonage Daydream

Moonage Daydream

USA/D 2022, Dok, R: Brett Morgan, 140 min

David Bowie – Musiker, Schauspieler, Maler: ein wandlungsfähiger Künstler ohnegleichen. Ob als Ziggy Stardust, Major Tom oder Thin White Duke: David Robert Jones beherrschte das Spiel mit den Rollen wie kein Anderer. Er überwand Geschlechter- und Stilgrenzen, war alles gleichzeitig und in einer Person. Identifikationsobjekt für eine ganze Generation. Die Wucht, mit der seine Musik und seine Performance Anfang der Siebziger in die britische Gesellschaft und von dort aus in aller Welt einschlug, war nachhaltig. Über fünf Jahrzehnte hinweg gelang es ihm, sich immer wieder neu zu erfinden. Auch sechs Jahre nach seinem Tod ist der Verlust dieser Stilikone schmerzhaft spürbar. Sein Leben, sein Wirken, sein Genie in einen Film zu fassen, erscheint da eigentlich unmöglich. Regisseur Brett Morgen, der sich in der Vergangenheit bereits mit ungewöhnlichen Dokumentarfilmen zu Kurt Cobain (»Cobain: Montage of Heck«) und Jane Goodall (»Jane«) auszeichnete, nähert sich Bowie durch seine Musik. Fünf Jahre lang wühlte er sich durch das immense Archiv an Bild- und Tonaufnahmen und schuf eine einzigartige 140-minütige Collage, einen Trip durch das Leben des Ausnahmekünstlers. Anhand der unterschiedlichen Phasen seiner Karriere entstand eine absolut einzigartige Werkschau, ein Rausch aus »Sound and Vision«, der auf Augenhöhe mit Bowies Kunst steht. So ist »Moonage Daydream« keine lückenlose Biografie oder umfassende Werkschau des Briten, sondern vielmehr ein gefühlvoller Versuch, seinen künstlerischen Ausdruck in Bilder fassen. Lars Tunçay

Three Thousand Years of Longing

Three Thousand Years of Longing

USA/AUS 2022, R: George Miller, D: Idris Elba, Tilda Swinton, Aamito Lagum, 108 min

30 Jahre hatte es gedauert, bis Oscar-Preisträger George Miller mit »Mad Max: Fury Road« seinen Kult-Hit der Achtziger fortsetzte und die Welt damit erneut in Staunen versetzte. Bevor er nun die Vorgeschichte von »Furiosa« dreht, widmete er sich einem Projekt, das gegensätzlicher kaum sein könnte. Anstatt einer Endzeit-Oper mit Hunderten von Statisten inszenierte er ein Zwei-Personen-Kammerspiel, das von der Kraft der Erzählung lebt. Im Mittelpunkt steht Dr. Alithea Binnie, eine Sammlerin von Geschichten und Mythen aus aller Welt. Eine Konferenz führt sie nach Istanbul, wo sie auf einem Basar eine uralte Glasflasche entdeckt. Zurück im Hotelzimmer entfleucht dieser ein Dschinn, der ihr drei Wünsche offenbart. Da Alithea weiß, dass solche Geschichten meist schlecht für die Wünschenden ausgehen, will das gut überlegt sein. Um sie für sich einzunehmen, erzählt ihr der Dschinn aus seinem Jahrtausende währenden Leben. Ähnlich wie Tarsem Singh in seinem wundervollen »The Fall« lebt auch Millers Film von den Bilderwelten, die das Special-Effects-Team eindrucksvoll auf die Leinwand zaubert. Die Erzählstruktur ist hier deutlich episodischer, der Austausch der beiden im Hotelzimmer nimmt wesentlich mehr Raum ein. Mit Tilda Swinton und Idris Elba fanden sich zwei Schauspielgrößen, die die komplexen Dialoge überzeugend transportieren. Was fehlt, ist vielleicht ein Schuss Magie, der das Konzept zusammenhält. Lars Tunçay