Entwickler: Oiffy, Wolf & Wood, Publisher: Wired Productions, Plattform: PC, PCVR, PS5, PSVR2 u.a., Preis: 20 €
Roboter ersetzen Menschen. In diesem Szenario wirkt es nicht einmal mehr wie Science-Fiction: Ein Firmenchef mit Messias-Komplex automatisiert im größten Warenlager seines Versandhandels nach und nach alle Jobs, bis nur ein letzter, schmerbäuchiger Bartträger in einer Art fliegender Sackkarre übrigbleibt. Und auch er muss mit zuverlässiger Performance um seinen Job kämpfen. Beim Onlinegiganten Jüngle wird nicht getrödelt.
»The Last Worker« ist zuerst eine bittere Satire auf die Überflüssigmachung des Menschen. Paradoxerweise macht der Job des letzten Menschen durchaus Laune. Kurt muss in seinem mit Wimpeln und Fotos behängtem Gefährt durch die Labyrinthe des Lagerhauses düsen, Pakete identifizieren, abliefern, Fehler markieren, entsorgen, aber schnell: Das geht alles auf Zeit, und am Armaturenbrett leuchtet der aktuelle Performancescore für den Tag.
Das Spiel hat aber deutlich mehr vor, als Lagerarbeit zu gutem Arcade-Futter umzudefinieren. Die Erzählung macht es komplexer. Sie fragt, was wir konkret gegen die Misere tun wollen. Renommierte Schauspieler bringen Leben in die wenigen Rollen und erzählen eine interessante Geschichte vom Kampf gegen ein Schweinesystem. Wem das am Bildschirm nicht beklemmend genug ist, der kann das Spiel auch per Virtual-Reality-Brille spielen und sich in einer sauber entwickelten, vollumfängliche Lagerhaushölle verirren. Jan Bojaryn