anzeige
anzeige

Rezensionen

Teaches of Peaches

Teaches of Peaches

D 2024, R: Philipp Fussenegger, Judy Landkammer, 102 min

Wer schon einmal auf einem Peaches-Konzert war, weiß, dass das krasse Shows sind. Mit Titten-Kostümen, überdimensionalem Kondom und viel nackter Haut. Der Film »Teaches of Peaches« zeigt die kanadische Künstlerin, die eigentlich Merrill Nisker heißt, nun bei den Vorbereitungen zur großen Jubiläumstour ihres Debütalbums »Teaches of Peaches«, das vor 20 Jahren inklusive Superhit »Fuck the Pain away« erschien. Im Proberaum, im Backstage und in der Maske werden sie und ihr Team begleitet, wie sie sich im wahrsten Sinne des Wortes mit Haut und Haar auf die exzentrische Sexzirkusshow einlassen. Dazwischen schneiden Judy Landkammer und Philipp Fussenegger (beide: Regie) Archivmaterial und Wortmeldungen von Lebensgefährten und -gefährtinnen: unter anderem Leslie Feist, Garbage-Sängerin Shirley Manson und Chilly Gonzales, mit dem Peaches früher gemeinsam in der Band The Shit spielte, wovon der Film grandiose Live-Aufnahmen zeigt. Die Doku ist aber leider recht herkömmlich aufgemacht (vor allem, wenn man das Verrücktheitslevel von Peaches als Maßstab nimmt) und hat einige Längen, obwohl sie viele Aspekte des feministischen Kampfes, den Peaches oft so kunstvoll führt, nicht groß thematisiert. Zwischendrin erfahren aber auch Peaches-Fans – und für die ist der Film wohl hauptsächlich gedacht – immer mal wieder das ein oder andere Unerwartete. Zum Beispiel wenn ihr Boyfriend verrät, was Peaches privat so sexy findet (Mac&Cheese und Naturwein). Am Ende macht der Film vor allem Lust, mal wieder auf ein Peaches-Konzert zu gehen. Juliane Streich

Mit einem Tiger schlafen

Mit einem Tiger schlafen

AT 2024, R: Anja Salomonowitz, D: Birgit Minichmayr, Johanna Orsini, Lukas Thomas Watzl, 107 min

Alterslos sei sie gewesen, die österreichische Malerin Maria Lassnig. Dementsprechend passt es gut, dass sie im Film in jeder Phase ihres Lebens durch Birgit Minichmayr verkörpert wird. Kombiniert mit einer hybriden Erzählstruktur sorgt diese Besetzung dafür, dass die Chronologie des Lebens der Künstlerin in den Hintergrund, ihre Seele und Bilder sowie die Bildsprache des Films in den Vordergrund rücken. So bleibt das Zuschauererlebnis während des gesamten Films auf ästhetischer Ebene ein erfreuliches, selbst wenn die kleine Maria am Grab der Mutter deren multiple Abwesenheiten betrauert oder unnachgiebig um ihren wohlverdienten Platz in der männerdominierten Künstlerszene kämpft. Jo Molitoris’ Kameraführung transportiert Lassnigs emotionalen Lebensweg unmittelbar auf die Leinwand, wo Bernd Fleischmanns Score Dimension und Wirkungskraft addiert. Bemerkenswert ist zudem Anja Salomonowitz’ sorgsame Inszenierung des künstlerischen Schaffensprozesses Lassnigs. Man könnte dem Film mangelnde Abgrenzung zu etablierten Biopic-Klischees vorwerfen. Da es sich aber um gar kein klassisches Biopic handelt und »Mit einem Tiger schlafen« in so vielen Punkten neue erzählerische Wege beschreitet, wäre das vermessen. Kunst- und Genreinteressierte werden den Film daher gleichermaßen genießen. Laura Gerlach

Die Q ist ein Tier

Die Q ist ein Tier

D 2022, R: Tobias Schönenberg, D: Anna Pfingsten, Martin Timmy Haberger, Annaleen Frage, 81 min

Tierwohl und Fleischkonsum sind brisante Themen, man kennt Videos grausamer Transporte und Massenhaltung und die familieninternen Gefechte, wer was zu den Feiertagen essen will/darf/kann. Viel Stoff – oder besser Fleisch – für einen Film. »Die Q ist ein Tier« ist aber kein gewöhnlicher Film – leider. Beim örtlichen Schlachthofbesitzer werden aus Protest Tierreste vors Haus gekippt, zwei Polizisten ermitteln. Es folgen: viele sprechende Köpfe, Monologe von Dorfbewohnern, skurrilen Mitarbeitern, leidenschaftlichen Tierschützern … 53 (!) verschiedene Rollen, ein Großteil mit leichten psychischen Auffälligkeiten oder starkem Klischeeeinschlag, wie die Eso-Frau, die das Polizeibüro mit Räucherhölzchen von bösen Geistern befreien will. Man erhält Einblicke in Säugetier- und Insektenrecht, die monotone Maschinerie des Schlachtens, politische Seilschaften – und in welche Qualitätskategorie der Schweinepimmel fällt. Der mimische Anteil der Polizeidarsteller besteht im interessierten Zuhören. All das ist zwar gut gespielt, aber weder überaus spannend noch witzig. Da hilft es wenig, dass die engagierte Volontärin der Lokalzeitung in einem weiteren Handlungsstrang durch die Institutionen marschiert, um einen möglichen Skandal hinter dem Schlachthof aufzudecken. Durch den fast völligen Verzicht auf andere filmische Mittel wirkt der Film teils wie aneinandergereihte Showreels der unzähligen Protagonisten und weniger wie gesellschaftlich relevanter Augenschmaus für die große Leinwand – weder Fisch noch Fleisch. Markus Gärtner

Das Zimmer der Wunder

Das Zimmer der Wunder

F 2023, R: Lisa Azuelos, D: Alexandra Lamy, Muriel Robin, Hugo Questel, 94 min

Thelma, eine alleinerziehende Mutter, arbeitet in einer Getränkespedition und wohnt mit ihrem 14-jährigen Sohn Louis zusammen, mit dem sie sich weitestgehend gut versteht. Sie hält auch zu ihm, als es eines Tages Ärger in der Schule gibt, nachdem der Teenager einen älteren Jungen geschlagen hat, weil der ihn regelmäßig mobbt. Das Leben der beiden nimmt jedoch eine schlimme Wendung, als Louis beim Skateboarden von einem Lastwagen angefahren wird. Er fällt ins Koma und es ist unklar, ob er jemals wieder aufwachen wird. In ihrer Ohnmacht blättert Thelma im Tagebuch ihres Sohnes, in dem dieser »Zehn Dinge, die man vor dem Ende der Welt tun sollte« notiert hat. Beseelt vom Wunsch, ihrem Jungen nahe zu sein, beginnt sie damit, seine Liste selbst abzuarbeiten – von einer Autogrammjagd in Tokio bis hin zum Schwimmen mit Walen. Lisa Azuelos Adaption des Erfolgsromans von Julien Sandrel ist anrührend, ohne dabei ins Kitschige abzudriften, und punktet sowohl mit Hauptdarstellerin Alexandra Lamy wie auch mit der Skizzierung der zahlreichen Nebenfiguren – unsympathisch und überzeichnet ist hier niemand. Vor allem aber macht es bei aller Dramatik durchaus Spaß zu erfahren, welcher To-Do-Wunsch als Nächstes angegangen wird, dafür mit Thelma auf Reisen zu gehen und mitzuerleben, wie sie selbst durch die neuen Erfahrungen, die sie stellvertretend für Louis macht, reift und ihre Hoffnung aufrechterhält. Peter Hoch

Evil does not exist

Evil does not exist

J 2023, R: Ryûsuke Hamaguchi, D: Ryûji Kosaka, Rei Nishikawa, Hitoshi Omika, 106 min

Vor drei Jahren landete Ryûsuke Hamaguchi mit »Drive my Car« einen Überraschungshit. Nach der Goldenen Palme in Cannes gab es den Golden Globe und schließlich den Oscar als bester internationaler Film. Auch bei uns begeisterte das dreistündige Drama viele. Der langsam erzählte »Evil does not exist«, Gewinner des Großen Preises der Jury in Venedig, richtet sich da eher an ein aufgeschlossenes Arthouse-Publikum. Dabei ist die Geschichte recht zugänglich und hochaktuell: Der Witwer Takumi lebt mit seiner achtjährigen Tochter Hana inmitten der Natur. Tagsüber bearbeitet er das Holz des Waldes, während Hana über die Wiesen streunt und Rehe beobachtet. Das Gleichgewicht wird gestört, als eine Event-Agentur ein Grundstück am Rande des 6.000-Seelen-Dorfes kauft. Geplant ist dort eine »Glamping«-Anlage – eine »glamouröse Art des Camping«. Als die zwei Abgeordneten der verantwortlichen Agentur das Projekt der Dorfbevölkerung vorstellen, ergeben sich viele offene Fragen: Wohin mit dem Abwasser? Was, wenn jemand ein Lagerfeuer entzündet und damit einen Waldbrand auslöst? Der gutmütige Takumi erklärt sich bereit, mit den beiden Fremden eine für alle akzeptable Lösung zu finden. Die Geschäftsführung verfolgt jedoch ganz eigene Interessen, und dafür ist ihr jedes Mittel recht. Wer hier jetzt einen Öko-Thriller erwartet, sitzt vielleicht im falschen Film. Hamaguchi geht es in langen Einstellungen um die menschliche Dimension der Ereignisse und das Leben in Einklang mit der Natur. LARS TUNÇAY

Morgen ist auch noch ein Tag

Morgen ist auch noch ein Tag

I 2023, R: Paola Cortellesi, D: Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea, Romana Maggiora Vergano, 118 min

Delia lebt mit ihrem Mann Ivano, ihren drei Kindern und dem unerträglichen Stiefvater Ottorino in einem kargen Kellerloch. Tag für Tag schindet sie sich im Haushalt und in der Wäscherei – und gibt den Lohn an ihren Ehemann ab, der immer wieder auf sie einprügelt, wenn ihm irgendwas nicht passt. – Regisseurin Paola Cortellesi legt in den ersten Minuten von »Morgen ist auch noch ein Tag« die deprimierende Basis für ihren Film. Doch dann erleben wir, wie Delia das Haus verlässt, andere Frauen trifft, sich immer etwas Geld beiseite schafft, wenn sie ihre Näharbeiten abliefert. Diese Freiräume wachsen zu einer Geschichte von Emanzipation und Selbstermächtigung. In ihrer Heimat erreichte Cortellesi damit ein Millionenpublikum: »Morgen ist auch noch ein Tag« avancierte zum erfolgreichsten Film des Jahres 2023. In der nach wie vor stark patriarchalisch geprägten italienischen Gesellschaft ein enormer Erfolg. Zumal die Schauspielerin und Drehbuchautorin hiermit ihr Debüt auf dem Regiestuhl vorlegte. Sie stemmt jede einzelne Szene als Hauptdarstellerin und webt als Regisseurin immer wieder überraschende Ideen in die Handlung. Gefilmt im ausdrucksstarken Schwarz-Weiß, reiht sich ihr Film in die Tradition des italienischen Neo-Realismus ein – Filme von Männern wie Roberto Rossellini, Luchino Visconti oder Michelangelo Antonioni. Der weibliche Blick auf die Lebensrealität in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg ist äußerst erhellend und mit einem Augenzwinkern inszeniert. An den italienischen Kinokassen ließ der Film damit sogar »Barbie« hinter sich. LARS TUNÇAY

Omen

Omen

B/D/F/CAN 2023, R: Baloji, D: Marc Zinga, Lucie Debay, Eliane Umuhire, 90 min

Der junge Koffi arbeitet als Aushilfslehrer an einer belgischen Schule. Die erste Szene des Films zeigt ihn in seiner Wohnung, wo er sich von seiner Verlobten Alice die Haare schneiden lässt. Die beiden scherzen miteinander, freuen sich auf ihre Reise in den Kongo, wo Koffi seine Aussteuer bezahlen und sich den Segen der Familie abholen möchte. Kurz darauf sitzt Koffi wieder in der Mitte eines Raumes. Doch diesmal trägt er eine Art Holzkasten auf dem Kopf, während ein Priester versucht, ihm böse Geister auszutreiben. Die weiße Alice sieht fassungslos zu. Der Aufprall in der kongolesischen Wirklichkeit könnte für das Ehepaar nicht härter sein. Dabei ist die Kiste nur der Anfang. Zurück in seiner alten Heimat, weichen seine Eltern Koffi aus. Sein Vater geht nicht ans Telefon, seine Mutter schlägt ihm die Tür vor der Nase zu. Das Ganze wäre als dramatischer Stoff schon stark genug, doch das Interesse von Musiker und Filmemacher Baloji reicht über seine Figuren hinaus: Immer wieder verlässt die Kamera die beiden Eheleute, wendet sich scheinbaren Nebenfiguren zu, Straßenkämpfen, Umzügen und dem ganz alltäglichen Leben im Kongo. Dabei findet »Omen« starke Bilder, sowohl für die Entfremdung derer, die aus Europa zurück auf ihre Heimat blicken, als auch für die Welt, die sie erkunden. Stilsicher und visuell einfallsreich erinnert der Film stellenweise an »Get out« und trägt doch ganz eindeutig die Handschrift seines Regisseurs, der mit diesem Debüt für viel Aufsehen gesorgt hat. Josef Braun

Irdische Verse

Irdische Verse

IRN 2023, R: Ali Asgari, Alireza Khatami, D: Sadaf Asgari, Gohar Kheirandish, Farzin Mohades, 77 min

Ali Asgaris und Alireza Khatamis Film »Irdische Verse« ist in zehn Sequenzen untergliedert, die jeweils mit einer einzigen Kameraeinstellung auskommen, die jeweils einen Protagonisten oder eine Protagonistin ins Bild rückt und deren Dialogpartner lediglich akustisch erfasst. Fünfmal stehen Frauen im Mittelpunkt, fünfmal sind es Männer, die ihre Probleme mit den staatlichen und religiösen Bestimmungen im Iran haben. Wir sehen beispielsweise einen Vater, der seinen neugeborenen Sohn David nennen möchte, was abgelehnt wird, weil es sich dabei um einen westlichen Namen handelt. Ein junges und selbstbewusstes Mädchen muss sich in einem Bekleidungsgeschäft für die Einschulung mit traditionellen Gewändern ausstatten lassen, die ihr überhaupt nicht gefallen. Eine junge Frau bei einem Bewerbungsgespräch wird mit immer persönlicheren Fragen drangsaliert und soll dem Firmenchef schließlich auch körperlich immer näher kommen. Ein Mann muss zur Aushändigung seines Führerscheins eine Rechtfertigung über die Tätowierungen ablegen, die seinen Körper zieren – und diese auch allesamt enthüllen, ungeachtet der Schamgrenze, die dabei überschritten wird. Immer wieder wird hier deutlich, wie fremdbestimmt insbesondere Frauen im Iran zu handeln haben, wie abhängig viele Menschen von den Hierarchien sind, seien es diejenigen offizieller Stellen des Landes oder innerhalb privat geführter Unternehmen. Etliches davon ist überaus humorvoll inszeniert, gerade weil es oft so absurd anmutet. Aber hinter alldem steckt leider ein bitterer Realismus, bei dem einem das Lachen schnell im Hals steckenbleibt. Frank Brenner

Ich Capitano

Ich Capitano

I/B/F 2023, R: Matteo Garrone, D: Seydou Sarr, Moustapha Fall, Issaka Sawadogo, 121 min

Das Thema Flucht begleitet Deutschland als Einwanderungsland seit jeher. Welche Erfahrungen und Traumata aber Menschen mit Fluchterfahrung beschatten können, wird in der politischen Debatte oft vergessen. Matteo Garrones »Ich Capitano« erinnert eben daran und geht im mehrfachen Sinn an die Grenzen – mit fast spürbarem Schmerz und drastischen Einblicken. Die Cousins Seydou und Moussa wollen den Senegal verlassen und ihr Glück in Europa suchen. Was mit heiterer Musik und Abenteuer-Feeling beginnt, wird schnell zu einer Kaskade aus Angst, Tod und Grausamkeit. Fälscher, Schleuser, Menschenhändler, Reiche – jeder versucht, die beiden unbedarften Teenager auszunehmen. Doch immer wieder blitzen auf dem Höllentrip durch Wüste, libysche Folterkammern und das Mittelmeer auch kleine Hoffnungsschimmer und poetische Sequenzen durch, etwa der Anblick der für sie unbekannten leuchtenden Bohrinseln inmitten der Finsternis – nein, »das ist bestimmt nicht Italien.« Die endlos scheinenden Weiten der Sahara und die offene See symbolisieren dabei die Verlorenheit. Seydous Gesicht in der Nahaufnahme spiegelt stets das dramatische Wechselspiel von Ausbeutung und Zuversicht: von Schlägen blutverkrustet und verzweifelt, doch auch trotzig und euphorisch. So ist das Drama über Menschlichkeit auch ein Coming-of-Age-Film, der aus einem Jungen mit einem naiven Traum einen gestandenen Helden macht. Markus Gärtner

Back to Black

Back to Black

GB/F/USA 2024, R: Sam Taylor-Johnson, D: Marisa Abela, Jack O’Connell, Eddie Marsan, 122 min

Als Asif Kapadia 2015 die Geschichte von Amy Winehouse dokumentierte, richtete er die Kamera auch auf das Publikum. Als Konsumenten der Bilder tragen wir immer eine Mitschuld. Das gilt auch für Kapadia, der die Aufnahmen der Paparazzi nutzte, um seine gut recherchierte Version der Geschichte zu erzählen. Kaum ein Leben der jüngeren Popgeschichte ist dermaßen gut dokumentiert. Es gibt unzählige Aufnahmen, die Amy Winehouse’ Niedergang festhalten. Was kann ein Biopic da nun Neues erzählen – vor allem so früh, gerade mal zwölf Jahre nach ihrem Tod? Nun, »Back to Black« rafft die Ereignisse und lässt vieles aus, etwa Winehouse’ Heroinsucht oder die Beziehung zu Pete Doherty. Regisseurin Sam Taylor-Johnson (»Nowhere Boy«) und ihr Drehbuchautor Matt Greenhalgh (»Control«) konzentrieren sich auf eine Version der Geschichte, und es ist offensichtlich die des Vaters Mitch. Er war an Winehouse’ Seite, als sie den Plattenvertrag bei Island landete, verwaltete ihre Finanzen, stand ihr im Beziehungsdrama mit Blake Fielder-Civil bei, motivierte sie schließlich zum Entzug. Zumindest stellt es der Film so dar. Ein Schwerpunkt liegt auf der toxischen Liebesbeziehung zu Fielder-Civil, wobei die Leinwandchemie zwischen Marisa Abela und Jack O’Connell stimmt. Überhaupt legt Marisa Abela alles in diese Rolle, versucht aber vor allem im unbeholfenen ersten Akt zu sehr, Winehouse zu kopieren. Am besten ist »Back to Black« immer dann, wenn er aufrichtiges Interesse für den Menschen Amy Winehouse zeigt. Lars Tunçay

Andrea lässt sich scheiden

Andrea lässt sich scheiden

A 2024, R: Josef Hader, D: Birgit Minichmayr, Josef Hader, Robert Stadlober, 90 min

Als Kabarettist beherrscht er die Bühnen mit seinem trockenen Humor. Als Brenner wurde er in den Adaptionen der Wolf-Haas-Krimis auch einem breiten Kinopublikum bekannt. Als Regisseur setzte er sich herrlich selbstironisch als Loserfigur in Szene. Nach »Wilde Maus« inszenierte der Österreicher Josef Hader nun seinen zweiten Spielfilm und stellt seine langjährige Leinwandpartnerin Birgit Minichmayr in den Mittelpunkt der Tragikomödie. Minichmayr spielt die Dorfpolizistin Andrea. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Georg kontrolliert sie in der verschlafenen niederösterreichischen Provinz Raser und Waffenbesitzer. Aber eigentlich will sie der Ödnis entkommen und ins benachbarte St. Pölten, um als Kriminalinspektorin Karriere zu machen. Die Versprechen ihrer Ehe mit Andy blieben unerfüllt. Deshalb trennt sie sich eines Abends von ihm, um die letzten Fesseln zu lösen. Nur blöd, dass sie ihn kurz darauf versehentlich überfährt. Im Schockzustand begeht sie Unfallflucht. Der unbeholfene Lehrer Franz (verschroben gespielt von Hader), ein trockener Alkoholiker, gibt sich die Schuld an dem Unfall, was Andreas Gewissen zusätzlich belastet. Wie eine Zuschauerin wandelt sie durch ihr eigenes Leben und muss endlich aktiv daran teilnehmen. Wie Minichmayr das verkörpert, ist meisterhaft. Hader nutzt die Spielwiese der Provinz für einige skurrile Momente, insgesamt ist »Andrea lässt sich scheiden« aber eher Tragödie als Komödie. Lars Tunçay

Amsel im Brombeerstrauch

Amsel im Brombeerstrauch

GEO 2023, R: Elene Naveriani, D: Eka Chavleishvili, Temiko Chichinadze, Lia Abuladze, 110 min

Etero ist fast 50 Jahre alt und die einzige ledige Frau in ihrem georgischen Heimatdorf. Das entspricht ihren Wünschen, was für die konservativen Dorfbewohnerinnen und -bewohner nur schwer nachvollziehbar ist. Eteros Tage sind gezeichnet von Alltagspflichten und ihrer Arbeit im eigenen Haushaltsladen. Sie mag allein sein, doch einsam ist sie nicht. Nachdem sie beim Brombeerpflücken einen steilen Hang hinunterfällt und dadurch mit ihrer eigenen Sterblichkeit konfrontiert wird, resümiert sie ihr Leben. Es scheint, dass der Kuchen, den sie sich hin und wieder gönnt, andere, verpasste, süße Momente nicht kompensieren kann. Sie beginnt kurzum eine Affäre mit ihrem Lieferanten Murman und auch sonst ist sie plötzlich hungrig nach allem, was ihr Leben potenziell bereichern könnte. Weil ihre heimischen Altersgenossinnen ihr auf der Suche danach keine Hilfe sind, verbündet sie sich mit jüngeren Frauen, die ihr Wege zu einem erfüllteren Leben ohne Unterdrückung, aber eben auch ohne Verzicht aufzeigen. »Amsel im Brombeerstrauch« ist kein dialoglastiger Film. Die Kommunikation wird fast ausschließlich durch Eka Chavleishvilis feinsinniges Spiel bestritten, das vor einer reduzierten Geräuschkulisse umso tiefer greift. Basierend auf Tamta Melaschwilis Roman »Amsel, Amsel, Brombeerbusch« ist Regisseurin Elene Naveriani eine feinfühlige, bildstarke Adaption gelungen. Laura Gerlach

Wir waren Kumpel

Wir waren Kumpel

CH/D 2023, Dok, R: Christian Johannes Koch, 107 min

»Langer« und »Locke« schrubben sich gegenseitig nach der Schicht unter Tage ihren Dreck vom Rücken. Eine Szene, die symbolisch für die Härte ihres Jobs und den Zusammenhalt der Bergleute steht. Ihre teils jahrzehntelange Arbeit im Kohleabbau geht dem Ende zu. Das reißt große Fragen auf: Was kommt jetzt? Wer bin ich wirklich? Und bleiben wir Kumpel? Der Dokumentarfilm zeigt fünf teils sehr unterschiedliche (Ex-)Bergmänner und schneidet eine Vielzahl von Themen wie Geschlechtlichkeit, Generationenkonflikte, Herkunft und Sinn an. Die Kumpel »Locke« und »Langer« gehen trotz unterschiedlicher Work-Life-Ansichten auf gemeinsame Wohnwagentour. Transfrau Martina, deutschlandweit die einzige Frau im Steinkohlebergbau, hat sich vor ihrem Outing jahrelang verstellt und zugedröhnt. Jetzt sieht man sie bei Stimmübungen und auf Partnerinsuche. Der Tamile »Kiri« hat in rund 21 Jahren in Deutschland eine Vorzeige-Karriere hingelegt, rätselt aber über seine wahre Heimat. Thomas wohnt noch bei seiner Mutter und wirkt ohne seine alte Aufgabe verloren. Bei manchen der Charaktere erkennt man die tiefen Gräben, die sie überwunden haben – oder ahnt, welche noch vor ihnen liegen. Mit ruhigen Tönen und prägenden Bildern offenbart »Wir waren Kumpel« nicht den Abgesang auf eine sterbende Branche, sondern ein vielschichtiges Panorama von Lebensentwürfen, die vor einem (weiteren) Bruch stehen. MARKUS GÄRTNER

Sultanas Traum

Sultanas Traum

E/D 2023, R: Isabel Herguera, 87 min

Isabel Herguera fand »Sultanas Traum« in einer Buchhandlung in Ahmedabad, als sie vor dem Regen Schutz suchte. Fasziniert von der mehr als 100 Jahre alten Geschichte, schickt sie ihre Figur Inés, eine spanische Zeichnerin, auf Spurensuche nach der Autorin Rokeya Hossain. Für Inés wird die Reise nach Indien und Bangladesh die Suche nach ihrem eigenen Traum. Die Geschichte im Buch um das sagenumwobene »Ladyland«, in dem die Frauen regieren und die Männer zu Hause bleiben, vermischt sich mit ihrer eigenen Biografie, ihren eigenen Ängsten vor übergriffigen Männern, der Panik, die sie empfindet, wenn sie nachts alleine durch den Park geht. Gibt es einen sicheren Ort für Frauen, wo sie sich entfalten können, ohne von Männern unterdrückt zu werden? Für Inés ist die Hoffnung der Antrieb, der Weg allerdings kein einfacher. Isabel Herguera inszeniert ihre autobiografisch geprägte Geschichte mit großer Lust an der Gestaltung. Die Animationstechniken sind fließend, mal sind die Figuren Teil eines Schattentheaters, mal lose Bleistiftzeichnungen oder detailreiche Aquarelle. Die Hintergründe schillern in allen Farben, durchsetzt von Mustern und Ornamenten im Stile der Mehdi, indischer Tattoos. Ähnlich rauschhaft erzählt Herguera die Geschichte, lässt den Bildern viel Raum und vermischt die Ebenen von Realität und Traum. Eine außergewöhnliche Seherfahrung für ein aufgeschlossenes Publikum. LARS TUNÇAY

Rückkehr nach Korsika

Rückkehr nach Korsika

F 2023, R: Catherine Corsin, D: Aissatou Diallo Sagna, Esther Gohourou, Suzy Bemba, 107 min

Es ist eine Binsenweisheit: Wie wir die Welt um uns herum sehen, hängt davon ab, aus welcher Position wir auf sie schauen. Eindrucksvoll verdeutlicht das »Rückkehr nach Korsika«. Der Hauptplot ist nicht besonders ausschweifend: Protagonistin Kheìdidja ist in ihren Mittvierzigern, arbeitet als Angestellte einer wohlhabenden französischen Familie und kümmert sich außerdem um ihre beiden Teenie-Töchter, die sanftmütige Jessica und die rebellische Farah. Vor 15 Jahren ist sie mit ihnen unter tragischen Umständen aus ihrer Heimat Korsika geflohen. Nun bitten ihre Arbeitgeber sie, auf die Insel zurückzukehren und dort während ihres Urlaubs auf die Kinder aufzupassen. Kheìdidja willigt ein und Farah und Jessica begleiten sie. Während sich nun vor der beeindruckenden Kulisse Korsikas für die einen ein herrlicher Sommerurlaub entspinnt, werden die anderen mit Echos ihrer Familientragödie, Rassismus und Vertreibung konfrontiert. Weil Regisseurin Catherine Corsini, die ihren Durchbruch 1999 mit »Die neue Eva« feierte, aber Menschen und keine Stereotype erzählt, baut ihr Film nicht auf beengende Dichotomien und lässt zwischen bedrückenden Momenten viel Raum für Situationskomik und Kampfgeist, Sex und Liebe, Lachen und Freundschaft – und nicht zuletzt: die Schönheit Korsikas. Für den Film erhielt Corsini ihre dritte Einladung in den Wettbewerb um die Goldene Palme in Cannes. LAURA GERLACH

Only the River Flows

Only the River Flows

CHN 2023, R: Shujun Wei, D: Yilong Zhu, Chloe Maayan, Tong Lin Kai, 101 min

Eine Kleinstadt an der ostchinesischen Küste im Jahre 1995 – Die Zeitangabe, die Wei Shujun seinem Thriller »Only the River flows« voranstellt und die sich deutlich in der grobkörnigen VHS-Optik widerspiegelt, ist wichtig. Denn als der Mord an einer älteren Frau geschieht, hat Detective Ma Zhe keine Computer-Datenbank zur Verfügung. Die Ermittlungen sind Handarbeit. Mit seinem Team bezieht er ein leer stehendes Kino und richtet sich ein Büro in der Vorführerkabine ein. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden: Die alte Frau hatte einen geistig Behinderten bei sich aufgenommen. Der bleibt verschwunden. Dafür tauchen weitere Verdächtige auf und auch weitere Opfer. Ma Zhe, der selbst bald Vater wird, verliert sich zunehmend in dem Fall, den seine Vorgesetzten am liebsten schnell zu den Akten legen würden. Alles läuft ein wenig langsamer in Wei Shujun Cannes-Beitrag. So werden potenzielle Mordwaffen an Schweinehälften ausprobiert und auf einer Kassette, die bei dem Mordopfer gefunden wird, ist ein Zug zu hören, den es zu ermitteln gilt. Shujun inszenierte die Romanvorlage von Yu Hua mit Anleihen an den Film Noir. Sein ambivalenter Held verfolgt einen Schatten durch die Gassen der Kleinstadt, während der endlose Regen über die Provinz schüttet. Zwischen den Zeilen erzählt »Only the River flows« dabei viel über den chinesischen Polizeiapparat, über versteckte Identitäten und verbotene Liebschaften. LARS TUNÇAY

Die Unschuld

Die Unschuld

J 2023, R: Hirokazu Kore-eda, D: Sakura Ando, Eita Nagayama, Soya Kurokawa, 127 min

Seit mehr als drei Jahrzehnten ergründet der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda das Konzept der Familie. In gefeierten Werken wie »Nobody knows« oder dem in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichneten »Shoplifters« dreht er das Bild der traditionellen japanischen Familie um und sucht nach alternativen Formen des familiären Zusammenlebens. Auch sein neuer Film »Die Unschuld« zeigt eine gebrochene Familie: Nach dem Tod des Vaters sind Saori und ihr Sohn Minato eine eingeschworene Gemeinschaft. Doch die Beziehung bekommt Risse, als Minato beginnt sich zu entfremden. Die alleinerziehende Mutter Saori muss hilflos mit ansehen, wie ihr Sohn sich verändert. Der Zehnjährige wirkt auf einmal verschlossen und verletzt sich selbst. Ist sein Klassenlehrer Hori Schuld daran? Oder ist Minato der Aggressor, der andere Kinder in der Klasse bedroht? Kore-eda macht es dem Publikum nicht einfach, ein Urteil zu fällen, erzählt er doch die Geschichte aus drei Perspektiven: Zunächst begleiten wir die Mutter bei ihrem Kampf um Aufklärung und wie sie mit dem Kopf gegen die konformistische Wand der Bildungseinrichtung stößt. Dann erleben wir die Ereignisse aus Sicht des Lehrers, der sich als Opfer einer Hetzkampagne sieht. In einem aufwühlenden finalen Akt, erzählt aus Minatos Perspektive, fügt sich schließlich alles zusammen. Ein fesselndes Puzzlespiel, für das Drehbuchautor Yûji Sakamoto in Cannes die Silberne Palme erhielt. LARS TUNÇAY

Kleine schmutzige Briefe

Kleine schmutzige Briefe

GB/F 2023, R: Thea Sharrock, D: Olivia Colman, Jessie Buckley, Anjana Vasan, 100 min

Hauen Trolle in den sozialen Medien heute ihre Kommentare im Akkord raus, war das in den 1920er Jahren noch etwas aufwendiger. Edith Swan, eine konservative Hausfrau mittleren Alters, findet eines Morgens einen anonymen Brief mit Hasstiraden im Briefkasten des Hauses im englischen Littlehampton, das sie mit ihren Eltern bewohnt. Die anzügliche Botschaft sorgt für einen Eklat in dem frommen Haushalt, zumal es nicht bei einem Brief bleibt. Die vermeintliche Verfasserin ist schnell gefunden: Die junge Mutter Rose Gooding ist erst vor Kurzem aus Irland in die verschlafene Küstenstadt gezogen und führt ein freizügiges Leben ohne feste Partnerschaft. Insgeheim bewundert Edith sie dafür, doch die Briefe reißen nicht ab und obwohl Rose die Taten abstreitet, wird die Nachbarschaft immer unbehaglicher. Nur die Polizistin Gladys Moss ahnt, dass da etwas nicht stimmt. Die Kleinstadtposse, die Regisseurin Thea Sharrock (»Ein ganzes halbes Jahr«) hier erzählt, basiert tatsächlich auf einer wahren Begebenheit. Die Ermittlungen, wer für die zahlreichen Briefe, die bald das gesamte County beschäftigen, verantwortlich ist, gestaltet Sharrock höchst vergnüglich. Oscarpreisträgerin Olivia Colman und ihre Leinwandpartnerin Jessie Buckley haben sichtlich Spaß daran, nach Herzenslust zu fluchen. Mit der Figur der Gladys als erste Polizistin in der Kleinstadt wird nebenbei ein charmanter Kommentar zur chauvinistischen Polizeiarbeit geliefert, der auch heute noch Bestand hat. LARS TUNÇAY

Goodbye Julia

Goodbye Julia

SSD/S/D/SA/F/EGY 2023, R: Mohamed Kordofani, D: Eiman Yousif, Siran Riak, Nazar Goma, 120 min

2005 endete im Sudan ein langer, blutiger Bürgerkrieg mit einem Friedensabkommen zwischen der Politik der Hauptstadt Khartum und der größten südsudanesischen Rebellengruppe. Das Abkommen gewährte dem Südsudan Autonomie und führte zu einem Referendum über die Unabhängigkeit des Südens, die schließlich im Jahr 2011 Realität wurde. »Goodbye Julia« spielt vor dem Hintergrund dieser politisch bedeutsamen Zeit. Der Film von Regisseur Mohamed Kordofani erzählt das Zusammentreffen zweier Familien. Akram und Mona leben in relativem Wohlstand, hinter einem Eisentor, bis eines Tages ein Fremder Mona bis zu ihrem Haus verfolgt. Akram, in dem Wunsch, seine Frau zu retten, erschießt den Eindringling und setzt damit unbeabsichtigt eine Kettenreaktion in Gang. Denn der Tote hat eine Frau und einen kleinen Sohn. Geplagt von Schuldgefühlen nimmt Mona die beiden bei sich auf. Allerdings ohne ihnen die Wahrheit über den Verbleib ihres Vaters und Ehemannes zu enthüllen, dessen Tod von den örtlichen Behörden vertuscht wird. »Unbekannter erschießt Unbekannten« heißt es lapidar im polizeilichen Bericht. Es ist nicht das einzige Mal, dass die Figuren von ihrer Gesellschaft im Stich gelassen werden. Doch während die Geheimnisse zwischen ihnen immer schwerer lasten, wächst auch die Nähe, insbesondere zwischen Mona und Julia, bis in einer einzigen Nacht alles ans Licht zu kommen droht. »Goodbye Julia« ist großes, melancholisches Versöhnungskino. JOSEF BRAUN

Dream Scenario

Dream Scenario

USA 2023, R: Kristoffer Borgli, D: Lily Bird, Nicolas Cage, Julianne Nicholson, 102 min

Paul Matthews ist ein unscheinbarer Mann Ende 50, der mit seiner Frau und zwei Töchtern in der Vorstadt lebt. Beruflich doziert er wenig mitreißend an einer Uni, wo er die Studierenden kaum für seine Biologie-Themen zu begeistern vermag. Doch dann geschieht Merkwürdiges: Paul erscheint ihm bekannten und unbekannten Menschen auf einmal in ihren Träumen! Dort taucht er als unbeteiligter Zaungast auf, der selbst in gefährlichsten Situationen niemals eingreift. Als dies multimedial die Runde macht, avanciert der Durchschnittstyp zum weltweiten Phänomen, soll Werbestar und vieles mehr werden, was dem bisherigen Nobody schmeichelt – bis sein Traum-Abbild plötzlich aktiver wird und Pauls Leben eine neue, diesmal unheilvolle Wendung nimmt. Der norwegische Regisseur Kristoffer Borgli knöpft sich in seinem Hollywood-Debüt nach »Sick of Myself« thematisch erneut die Schattenseiten plötzlichen Ruhms vor. Bestechend ist dabei zum einen die originell-absurde Grundidee, zum anderen aber auch die Besetzung der Hauptrolle mit Nicolas Cage. Der mimt den brav-langweiligen Dozenten und Familienvater wunderbar zurückgenommen, dreht in den dramaturgisch passenden Momenten aber auch auf altbewährte Weise frei. Eine Idealbesetzung in einer Satire, die auch gut ins Œuvre eines Charlie Kaufman passen würde, der einst die Drehbücher zu ähnlich gelagerten Genre-Perlen wie »Being John Malkovich« und »Vergiss mein nicht!« schrieb. PETER HOCH